Harz

Der Harz

Der Harz, das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands, liegt im Süden Niedersachsens und erstreckt sich ebenfalls über Teile der Länder Sachsen-Anhalt und Thüringen. Tief eingeschnittene Täler, Berge mit unendlichen Laub- und Nadelwäldern, schroffe Felsen, sanfte Hügel, bunte Bergwiesen und klare Seen wechseln einander ab und prägen die Harzlandschaft. Berühmte Persönlichkeiten wie Luther, Heine und Goethe wussten den Harz und seine Vielfalt schon zu schätzen. Auf den Spuren von Kaisern und Königen wandeln und kulturelle Highlights von Weltrang entdecken. In den romantischen Fachwerkstädten des Harzes fühlt man sich beim Bummel über historisches Kopfsteinpflaster schnell in vergangene Epochen versetzt. Zahlreiche Besucherbergwerke und Bergbaumuseen im Harz berichten über die Bergbautradition der Region.

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Quedlinburg

Quedlinburg, offizieller Beiname auch Welterbestadt, ist eine Stadt an der Bode nördlich des Harzes im Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt). 922 urkundlich zum ersten Mal erwähnt und 994 mit dem Stadtrecht versehen, war die Stadt vom 10. bis zum 12. Jahrhundert Sitz der zu Ostern besuchten Königspfalz weltlicher Herrscher und fast 900 Jahre lang eines (zunächst geistlichen, nach der Reformation freiweltlichen) Damenstifts.

Quedlinburgs architektonisches Erbe steht seit 1994 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes und macht die Stadt zu einem der größten Flächendenkmale in Deutschland.

In der historischen Altstadt mit ihren kopfsteingepflasterten Straßen, verwinkelten Gassen und kleinen Plätzen befinden sich über 2100 Fachwerkhäuser aus acht Jahrhunderten. Am Markt liegt das Renaissance-Rathaus mit der Roland-Statue, südlich davon der Schlossberg mit der romanischen Stiftskirche und dem Domschatz als Zeugnissen des Quedlinburger Damenstifts. Auch der Münzenberg mit der romanischen Klosterkirche St. Marien und im Tal dazwischen die romanische Kirche St. Wiperti, der sich anschließende Abteigarten und der Brühl-Park gehören zum Weltkulturerbe.

Die Teufelsmauer

Die Teufelsmauer verläuft im nördlichen Harzvorland von Blankenburg über Weddersleben und Rieder bis nach Ballenstedt und weist eine Länge von rund 20 Kilometern auf. Das Naturdenkmal verfügt über etliche hoch aufragende Felsen, die jeweils mit einem eigenen Namen versehen sind. Bei Weddersleben nennt man die Teufelsmauer auch Adlersklippen. Bereits seit dem Jahr 1935 stehen die Teufelsmauer bei Weddersleben sowie der in der nordöstlich bei Thale gelegene Fluss Bode unter Naturschutz. Im Jahr 2006 nahm man die Teufelsmauer inklusive des Harznordrandes in die Liste der Nationalen Geotope auf. Schon im Jahr 1833 und 1852 stellte der damalige Landrat die Felsrippen unter Schutz, um einen Abbau des Sandsteins für Bauzwecke zu unterbinden und es so als eine eindrucksvolle Sehenswürdigkeit im Harz zu erhalten.

Die Teufelsmauer zeigt sich an drei Stellen. Nordwestlich von Ballenstedt befinden sich die so genannten Gegensteine, während das Ende zwischen Blankenburg und Timmenrode liegt. Zur Teufelsmauer gehören in diesem Bereich die Felsklippen, die als Großmutter und Großvater bezeichnet werden, sowie der Heidelberg und das Hamburger Wappen. Besonders markant ist der Abschnitt zwischen dem südlichen Weddersleben bis nach Warnstedt. Hier reihen sich auf einer rund zwei Kilometer langen Strecke die Papensteine, die Mittelsteine und der Königsstein aneinander. Am Hamburger Wappen bei Timmenrode befindet sich zudem das Teufelsloch, eine Höhle an der Seite eines Talkessels. Weiter nordwestlich sind die Höhlen mit dem Namen "Kuhställe" zu sehen. Zur Entstehung der nördlichen Höhle gibt es eine Sage, dernach ein Hirte seine Rinderherde am Helsunger Bruch hütete, als ihn ein Gewitter überraschte. Ein kleines Männchen erschien und führte ihn zur Höhle. Nachdem der Hirte die Herde hineingetrieben hatte, verwandelte sich das Männlein plötzlich in den Teufel und schob einen großen Stein vor den Eingang, so dass die Rinder samt Besitzer gefangen waren. Die Bullen ließen sich das nicht gefallen und rammten den Fels auf der Nordseite mit ihren Hörnern weg. Die dadurch entstandenen Fenster sind heute noch zu sehen. Der Hirte flüchtete durch das Loch und als er wieder kam, waren sowohl der Teufel als auch der Stein vor dem Eingang verschwunden.

Die Felsrippen und Erhebungen der Teufelsmauer beflügelten seit jeher die Fantasie der in der Umgebung lebenden Menschen. Der Sage nach soll der Teufel einst dem Herrgott den Vorschlag unterbreitet haben, die Welt zu gleichen Stücken aufzuteilen. Der Teufel beschloss daher die Errichtung einer Grenzmauer. Der Herrgott willigte unter der Bedingung ein, dass die Mauer in der Nacht erbaut und beim ersten Hahnenschrei fertig sein sollte. Noch in der Nacht lief jedoch eine Bäuerin mit ihrem Hahn auf den Markt. Beim Anblick des Teufels erschrak diese so sehr, dass sie fiel und der Hahn vor lauter Schreck das Krähen anfing. Der Teufel glaubte, er hätte verloren und zerstörte daraufhin die Mauer, die bereits fast fertig gewesen war.

Auch der berühmte Dichter Johann Wolfgang von Goethe war von der Teufelsmauer bei seinem Besuch im Harz fasziniert. Er besuchte die Sandsteinwand im Jahr 1784. Heute führt der Teufelsmauerstieg mit einer Länge von 35 Kilometern den Wanderer von Blankenburg bis nach Ballenstedt. Unterwegs bietet sich die Möglichkeit, sämtliche Felserhebungen aus der Nähe zu betrachten.

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Stolberg

Über 900 Jahre Geschichte haben in Stolberg überall ihre Spuren hinterlassen und bieten unseren Besuchern eine große Bandbreite an sehenswerten und interessanten Details zur Historie unseres Ortes. Eingebettet in die Täler der Thyra und der Lude ist der Ort, aufgrund seiner besonderen Lage, verschont geblieben von großen strukturellen Veränderungen wie Neubauten und Gewerbegebieten. Im 19. und 20. Jahrhundert war die Bevölkerung sehr arm und konnte wenig an der Bausubstanz verändern, der II. Weltkrieg brachte, Gott sei Dank, nur einen Bombentreffer in der Niedergasse. Selbst in den 40 Jahren der DDR, wo in vielen Orten regelrechter Baufrevel stattfand, wurde das mittelalterliche Stadtbild komplett unter Denkmalschutz gestellt und mit den damaligen Möglichkeiten instandgehalten.

Das Josephskreuz – größtes eisernes Doppelkreuz der Welt

Das Josephskreuz, ein weithin sichtbarer Fachwerkturm, ist heute nicht nur Aussichtspunkt, sondern auch ein beliebtes Ausflugsziel für Familien und Wanderer. Kein Wunder, denn mit 580 m Höhe beherrscht der Große Auerberg, auf dem es unweit der Fachwerkstadt Stolberg (Harz) thront, die Landschaft von Süd- und Unterharz. Vom Brocken bis zum Kyffhäuser ist er die höchste Erhebung. Seit jeher war der imposante Porphyrkegel daher ein begehrter Aussichtspunkt.

Im 17. Jahrhundert ließen die Grafen von Stolberg dort erstmals einen Fachwerkturm errichten. Freie Sicht auf die umliegenden Heer- und Handelsstraßen war damit garantiert. Der Sage nach kamen jedoch eines Tages Fremde, um im Berg nach roter Farbe zu suchen. Gänge sollen sie in die Bergkuppe getrieben und damit den Turm unterhölt haben, sodass er bald eingestürzt sei. Sagenhafte Grabungen oder nicht, marode war der Turm tatsächlich. 1768 wurde er aus Sicherheitsgründen abgerissen.