Der Großglockner

Die Runde um und auf den Großglockner

 

Eine Hüttentour in den Hohen Tauern um und auf den Großglockner vom 26. August bis zum 4. September 2007

  

1. Tag: Vom Glocknerhaus zur Trauneralm

Am 26. August 2007 um 8:00 Uhr starten wir unsere Hüttentour um und auf den Großglockner am Glocknerhaus an der Großglocknerhochalpenstraße. Wie schon in den vorherigen Jahren haben die meisten sich schon am Vortag getroffen, so dass alle nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet startklar sind. David wird erst am Abend zu unserer Gruppe dazu stoßen, da er morgens aus Lofer kommt und die Tour ebenfalls, wenn auch zeitversetzt, am Glocknerhaus beginnen möchte.

Vom Glocknerhaus geht es zunächst in leichten Kehren über die sanften Grashänge der Trögeralm später in leichtem Blockwerk immer bergan. Armin schlägt ein moderates Tempo an und Gila bildet in bewährter Weise das Schlusslicht. Begleitet werden wir im Hintergrund von einem leichten Motorengebrumm der auf der Großglocknerhochalpenstraße bergaufwärts fahrenden Motorräder.

Die Großglocknerhochalpenstraße führt in das Herz des Nationalparks Hohe Tauern. Sie wurde bis 1935 in nur fünf Jahren erbaut uns ist ein Kulturdenkmal. Historische Funde am Hochtor bezeugen, dass hier Menschen bereits seit dreieinhalb Jahrtausenden die Alpen überqueren. Im Einklang mit der Natur bietet sie Ausblick auf mehr als 30 Dreitausender. Murmeltiere und Steinböcke sind oft aus nächster Nähe zu beobachten. Auf einer Länge von 48 Kilometern und über 36 Kehren führt sie bis auf 2.504 Meter Höhe vorbei an blühenden Almwiesen, duftenden Bergwäldern, mächtigen Felsen und ewigem Eis.

Der Tag bietet uns blauen Himmel und beste Fernsicht auf den Großglockner und weitere hohe Gipfel. Armin schlägt ein moderates Tempo an und Gila bildet wie üblich den Schluss. Der Großglockner ist mit einer Höhe von 3.798 Metern der höchste Berg Österreichs. Er liegt auf der Grenze zwischen Kärnten und Osttirol und ist der höchste Gipfel der Glocknergruppe, einer Gebirgsgruppe entlang des Hauptkamms der Hohen Tauern. Der Gipfel selbst liegt auf dem vom Hauptkamm nach Süden abzweigenden Glocknerkamm, auf osttiroler Seite. Der charakteristische pyramidenförmige Gipfel besteht eigentlich aus zwei Erhebungen, dem Großglockner und dem Kleinglockner mit 3.770 Metern Höhe, die durch die „Obere Glocknerscharte“, die höchstgelegene Scharte Österreichs getrennt sind.

Unser Weg führt erst über grobes Geröll und Blockwerk eine Anhöhe hinauf und dann wieder 80 Meter hinunter. Eine sehr urtümliche Landschaft präsentiert sich uns. In einer Senke treffen wir in einem sich ständig verändernden Bachlauf Alpenmauerpfeffer und sternblütigen Steinbrech an.

An der oberen Pfandlscharte angekommen, entschließen wir uns alle zum Aufstieg auf den Gipfel des Spielmanns. Keiner will sich den Gipfel und die Aussicht bei diesem Wetter entgehen lassen. Wir lassen unsere Rucksäcke an der Scharte zurück und steigen über den Grat hinauf. Der Spielmann weist eine Höhe von 3.027 Metern auf und ohne schwierige Passagen streben wir über den Grad dem Gipfel entgegen.

Wir befinden uns mitten im Nationalpark Hohe Tauern. Mit 1.836 Quadratkilometern stellt er die größte noch weitgehend unberührte, geschützte Naturlandschaft im Alpenraum im Herzen Europas in Verbindung mit einer herausragenden Kulturlandschaft dar. Im Naturschutzjahr 1970 wurden erstmals gemeinsame Schritte zur Errichtung des Nationalparks Hohe Tauern durch die Bundesländer Kärnten, Salzburg und Tirol eingeleitet. Diese Bemühungen gipfelten schließlich in der Vereinbarung von Heiligenblut vom 21. Oktober 1971. Durch die sogenannte „Heiligenbluter Vereinbarung“ war die Errichtung eines Nationalparks in den Hohen Tauern nicht bloß mehr eine Wunschvorstellung verschiedener privater Organisationen und einzelner Verwaltungsorgane, sondern erhob sich damit auch zu einer offiziellen politischen Zielvorgabe.

Mehr als ein Drittel aller in Österreich nachgewiesenen Pflanzenarten kommt hier im Nationalpark vor, bei den Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Amphibien sind es sogar ca. 50%. Die Größe des Schutzgebietes ist von besonderer Bedeutung insbesondere auch für Tierarten die große Areale benötigen wie Steinadler, Bartgeier, Schneehase, Steinwild und Luchs.

Über eine letzte seilversicherte Stelle mit leichter Kletterei gelangen wir schon nach ca. einer Stunde zum Gipfelkreuz des Spielmanns. Auf dem Gipfel genießen wir eine längere Pause und haben eine phantastische Aussicht auf die umliegenden Gipfel der Hohen Tauern. Bei diesem schönen Wetter ist es ein wahrer Genuss, hier oben ein wenig zu verweilen. Der Gipfelbucheintrag ist natürlich obligatorisch.

Schon bald machen wir uns wieder an den Abstieg zur oberen Pfandlscharte, machen wieder eine kleine Pause und streben dann dem nördlichen Pfandlkees entgegen. Das nördliche Pfandlkees ist in unserem Kartenmaterial noch als Gletscher eingezeichnet, ist aber schon so weit zurückgewichen, dass sich der Weg nicht mehr als Gletscherquerung darstellt. Stattdessen entpuppt er sich eher als Schlamm- und Geröllweg. Ein Wanderweg ist nicht mehr so richtig zu erkennen. Geröll mischt sich mit Schnee und Matsch, der Gletscher glitzert bisweilen unter unseren Sohlen. Der ganze Hang ist ständig in Bewegung, die Markierungsstangen bieten lediglich Anhalt über den Wegverlauf. In dieser unwirklichen Gegend wächst doch tatsächlich Alpenmauerpfeffer.

Nun gilt es, einen geeigneten Übergang über den Gletscherbach zu finden, denn eine Brücke gibt es hier nicht. Schließlich gelangen alle trockenen Fußes hinüber.

Gegen 16:00 Uhr erreichen wir die Trauneralm und können uns bei genügend Flüssigkeit und frischem Kuchen von dem Tag erholen. Hier erwartet uns eine gemütliche Unterkunft im Doppelzimmer mit rot-weiß-karierter Bettwäsche und Dagmar und ich stellen fest, dass wir in der Nacht vermutlich nicht alleine sein werden. In einer Ecke des Zimmers finden wir ein Mauseloch und die entsprechenden Hinterlassenschaften. Also ist das Hochstellen der Rucksäcke, bzw. der Lebensmittel angesagt. Das Abendessen zu unserer Halbpension ist ausgezeichnet und auch einen Stromausfall empfinden wir eigentlich als sehr gemütlich. Die Tourenplanung für den nächsten Tag findet heute eben bei Stirnlampenlicht statt. Fast schon zur Schlafenszeit wird uns der Nachtisch, bestehend aus Schwarzbeerschmarren, serviert. Den hatten wir fast schon vergessen.

2. Tag: Von der Trauneralm zur Gleiwitzer Hütte

Der Morgen beginnt mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet mit Produkten aus der Region. Heidrun berichtet, dass die Maus bzw. die Mäuse sich an Ihrem Tourenkäse und den Nüssen der Tourenschokolade gütlich getan haben. Wie mit den Wirtsleuten vereinbart, fahren wir mit zwei VW-Bussen in einer halsbrecherischen Fahrt hinunter nach Fusch und beginnen hier gegen 8:15 Uhr unseren Aufstieg zur Gleitwitzer Hütte. Einen Wanderweg von der Alm nach Fusch vermeiden wir, da er aufgrund von Kuhfladen und der Witterung der Tage vorher  völlig aufgeweicht ist. Hier wäre dann knietiefes Schlammwaten angesagt.

Nachdem wir in Fusch die Fahrzeuge verlassen haben, steigen wir steil bergan über einen schattigen Weg. Insgesamt liegen 1.500 Höhenmeter vor uns. Eine farbenfrohe und vielfältige Pflanzenwelt wird uns hier beschert. Von Schwalbenwurz-Enzian über Fäderige Flockenblumen. Hier schein die komplette Alpenflora vertreten zu sein. Aber auch Pilze säumen unseren Weg – und natürlich Glockenblumen. Diese Überlebenskünstler haben sich nahezu den gesamten Alpenraum erschlossen.

Der meist schattige Weg führt fast immer parallel zum Hirzbach, zur Hirzbachalm auf 1.715 Metern Höhe bergauf. Ab der Hirzbachalm liegt der Weg komplett in der Sonne und die Tour entwickelt sich zur schweißtreibenden Angelegenheit. Einige junge Kühe genießen das frische Gras und die wärmenden Sonnenstrahlen. In engen Kehren wandern wir nun über die weiten Almwiesen weiter zur Hütte hinauf. Unsere Damen nutzen die Gelegenheit, um Ihre botanischen Kenntnisse aufzufrischen. Am Weg wachsen etliche Alpenpflanzen die zu dieser späten Jahreszeit sogar noch blühen. Auch laden Schwarzbeeren und Preiselbeeren am Wegesrand zum Naschen ein.

Vollkommen der Sonne ausgesetzt erklimmen wir gegen 14:00 Uhr die verbleibenden Höhenmeter zur Gleiwitzer Hütte. Wir genießen das uns gebotene Panorama. Der Hohe Tenn, der Hausberg der Gleiwitzer Hütte, hat sich in Wolken gehüllt – sollte das Wetter sich wirklich verschlechtern wie angekündigt? Egal - wir genießen jetzt erst einmal die Rast bei Suppe und Kuchen, Apfelsaftschorle und Kaffee.

Nachmittags besteigen wir noch das Imbachhorn mit einer Höhe von 2.460 Metern. Auf dem Weg erhalten wir, wenn auch einen diesigen Blick auf Kitzsteinhorn und das Große Wiesbachhorn.

Auf dem Imbachhorn angekommen präsentiert sich hier eine phantastische Aussicht auf den Zeller See und Kaprun-Dorf und auf das gesamte Salzach-Tal.

Die zunehmende Bewölkung kündigt die Wetteränderung an. Es fängt leicht an zu tröpfeln als wir uns der Hütte nähern, wir beschleunigen unseren Schritt. Ein startbereiter Hubschrauber lässt uns noch schnell vorbeigehen bevor er abhebt. Als draußen alles zugezogen ist und es regnet sitzen wir gemütlich am warmen Ofen.

Am Abend bespricht Armin mit Erich, dem Hüttenwirt der Gleiwitzer Hütte, die für morgen geplante Etappe über den Kempsenkopf zum Heinrich - Schwaiger – Haus. Diese bedeutet die Passage eines einen Kilometer langen seilversicherten Steiges. Aufgrund der angekündigten Gewittergefahr raten uns sowohl Erich als auch der Wirt des Heinrich-Schwaiger-Hauses, der telefonisch kontaktiert wird, von der Begehung ab. Die Sicherheit geht halt vor! Der Abend wird sehr gemütlich und wir haben Gelegenheit, bei Bier und Wein, mit dem Hüttenwirt Erich über die Zukunft der Alpenvereinshütten im Allgemeinen wie im Besonderen zu philosophieren.

3. Tag: Von der Gleiwitzer Hütte zum Alpenhotel Rudolfshütte

Nach dem Aufstehen und einem einfachen Frühstück, machen wir uns um 7:30 Uhr auf den Weg. Er führt uns zum Teil auf dem schon gestern begangenen Weg zum Imbachhorn zur Brandlscharte. Wie schon am Abend besprochen, werden wir eine Alternativroute zur Rudolfhütte in Angriff nehmen. Die Wetterprognose ist einfach zu schlecht. Da sogar von Gewitter angekündigt ist und dann eisenhaltige Strecken möglichst zu meiden sind, werden wir nach Kaprun absteigen und mit dem Bus zum Enzinger Boden fahren von wo wir dann zum Alpenhotel Rudolfshütte aufsteigen oder mit der Seilbahn auffahren wollen. Dort wollen wir einen Ruhetag einlegen und diesen für Standorttouren zu Zielen in der Umgebung nutzen.

Von der Brandlscharte führt der Weg erst entlang steiler Grashänge, später dann durch einen abgestorbenen Wald hinab. Insgesamt sind so 1.500 Höhenmeter Abstieg zu bewältigen. Nach ca. 4 Stunden erreichen wir die Talstation der Kapruner Gletscherbahnen. Diese sind im Jahr 2000 durch das schwere Brandunglück in die Schlagzeilen geraten. Von hier fahren wir mit dem Postbus zum Kesselfall-Alpenhaus und stärken uns erst einmal von den  insgesamt 1.500 Höhenmetern Abstieg. Der Hüttenwirt der Gleiwitzer Hütte, Erich, hat uns schon angekündigt und den anschließenden Taxitransport zum Enzinger Boden organisiert. Mit zwei VW-Bussen fahren wir nun zum Enzinger Boden und gelangen mittels der Seilbahn hinauf zum Alpenhotel Rudolfshütte auf 2.311 Metern Höhe. Leider können wir diese Etappe nicht zu Fuß bestreiten, da der Weg wegen Sprengarbeiten gesperrt ist.

Die Rudolfshütte wurde Ende 2004 vom Österreichischen Alpenverein an einen privaten Investor verkauft. Inzwischen hat sich das Hütten-Konzept radikal verändert und mittels umfangreicher Umbaumaßnahmen mit Wellness-Bereich, Pool und Sauna, zu einem 3-Sterne-Hotel gewandelt. Während die Bergsteiger früher zum Alltagsbild der Hütte gehörten, sind sie heute eher interessantes Ambiente für die All-Inklusive-Gäste des Alpenhotels.

 Am nächsten Morgen dann die schlechte Nachricht – Dagmar hat eine Mandelentzündung. Zum Glück haben Annette und Wolfgang einige Medikamente dabei und die Rudolfshütte bietet immerhin warme Doppelzimmer mit Dusche und WC, so dass für Dagmar erst einmal eine Zwangspause ansteht. Hier ist es wesentlich angenehmer als in einem zugigen Lager wie auf anderen Hütten. Wenn schon krank, dann eben hier!

Das Wetter vereitelt leider unsere Pläne für den folgenden Tag. Über Nacht hat es zu regnen und zu Gewittern begonnen und es regnet auch fast noch den ganzen folgenden Tag. Als es gegen Mittag etwas aufklart nutzen einige von uns die Gelegenheit den Medelzkopf mit 2.760 Metern und den Tauernkogel mit 2.674 Metern zu besteigen.

5. Tag: Von der Rudolfshütte zur Sudetendeutschen Hütte

Heute Morgen heißt es für Dagmar und mich Abschied nehmen. Wir beide haben beschlossen, noch einen Ruhetag auf der Rudolfshütte einzulegen und hoffen, dass sich Dagmars Mandelentzündung bis zum nächsten Tag bessert. In der Ferne machen wir die Anderen auf der anderen Seite des Weißsees nur noch als kleine Punkte aus und wehmütig sehen wir der Gruppe nach.

Wie sich später herausstellt, ist unsere Entscheidung hierzubleiben goldrichtig, denn die Gruppe ist gerade eine Stunde unterwegs, da fängt es am Kalser Tauern an zu regnen. Den ganzen Tag über wechselt der Niederschlag zwischen Nieselregen, Graupelschauern und Dauerregen hin und her und der kalte Wind verlangt der Gruppe alles ab. Erst nach ca. 8 Stunden gelangen sie über den Silesia-Höhenweg bei der Sudetendeutschen Hütte an.

 6. Tag: Von der Rudolfshütte zum Kalser Tauernhaus

Heute werden Dagmar und ich ebenfalls von der Rudolfshütte aus aufbrechen. Dagmars Mandelentzündung hat sich wesentlich gebessert, so dass wir uns in Ruhe fertig machen und gegen 9:00 Uhr starten.

Am Kalser Tauern kann ich Dagmar gerade noch bremsen. Offensichtlich kann sie schon wieder Bäume ausreißen. Nur mit viel Überredungskunst kann ich sie nach ihrer gerade überstandenen Krankheit von einem Abstecher zum Medelzkopf abhalten. Stattdessen streben wir in vielen Kehren dem Erdigen Eck entgegen, wo gestern die Gruppe zum Selesia-Höhenweg abgezweigt ist. Wir hingegen bleiben auf dem Weg im Talboden des Dorfertals und genießen die warmen Sonnenstrahlen in diesem ursprünglichen Tal.

Der Weg führt vorbei am Dorfersee und entlang dem Dorferbach. Die ganze Zeit über weht ein sehr starker und kalter Wind. Zum Glück haben wir ihn immer im Rücken. Beeindruckend ist, wie die Natur sich dem rauen Klima angepasst hat. Selbst in Norddeutschland haben wir noch nicht eine so ausgeprägte Windschur gesehen.

Den Blick immer nach oben in Richtung großem Muntanitz gerichtet – hier müssten die anderen eigentlich irgendwo von der Sudetendeutschen Hütte herab steigen – wandern wir das Dorfertal entlang.

Wir gelangen gegen 14:00 Uhr beim Kalser Tauernhaus an und beschließen eine kleine Stärkung zu uns zunehmen. In den Jahren 1928 – 1930 erbauten Kalser Bergführer, als Stützpunkt für ihre Glocknertouristen, das Kalser Tauernhaus.

1962 kaufte die DAV-Sektion Mönchengladbach, damals 400 Mitglieder stark, das Haus, begann mit der Sanierung und führt es seit dem als Alpenvereinshütte.

In den siebziger und achtziger Jahren drohte das ganze Dorfertal einem Stauseeprojekt zum Opfer zu fallen. Das ganze Tal und mit ihm das Kalser Tauernhaus wäre in diesem See versunken. Erst 1989 wurde dieses Projekt zurückgezogen. Stattdessen wurde das Dorfertal in das damals neu entstehende Konzept des Nationalparks Hohe Tauern einbezogen.

Gemäß unseren Überlegungen und Zeiteinschätzungen müssten wir eigentlich noch genug Zeit haben bevor die Gruppe eintrifft. Wir wollen Ihnen entgegen gehen und sie beim Stotzbach abholen. Gerade haben wir uns jedoch Teewasser und Apfelstrudel bestellt, sehen wir die Gruppe am Stotzbach hinab herunter kommen. Jetzt aber schnell den Tee hinunter gestürzt und den Apfelstrudel herunter geschlungen, damit wir sie rechtzeitig begrüßen können. Wir freuen uns sehr, dass wir wieder komplett sind und die Tour gemeinsam weiter führen können.

Wie wir im Laufe des Abends erfahren, hat die Gruppe am Morgen den Gradötzspitz mit seinen 3.063 Metern bestiegen und eine hervorragende Sicht auf die Gletscher des Glockners und Venedigers genossen. Sogar die Dolomiten sollen in der Ferne zu erkennen gewesen sein.

7. Tag: Vom Kalser Tauernhaus zur Stüdlhütte

Der Tag beginnt entgegen der Wettervorhersage mit Regen. Wir gehen noch ein kurzes Stück gemeinsam, bevor wir uns von Ingrid und Martin verabschieden. Leider haben Ingrid und Martin bei der vorgestrigen Anstrengung konstitutionelle Probleme bemerkt und beschlossen, die Tour hier abzubrechen und nach Kals am Großglockner abzusteigen. Mit dem Bus wollen Sie dann zum Glocknerhaus fahren, damit wir alle am Sonntag die Tour gemeinsam ausklingen lassen können.

Wir anderen steigen über einen teilweise versicherten und mit Holzstiegen versehenen Bergpfad zur Moaralm auf 1.800 Metern hinauf. Über eine Fahrstraße führt der Weg nun in das Teischnitztal. Leider regnet es zwischendurch immer wieder, so dass ein ständiger Wechsel zwischen Regekleidung und T-Shirt ansteht. In vielen Kehren geht es nun wieder bergauf. Erst über eine Fahrstraße, dann einen kleinen Pfad hinauf. Schließlich zweigen wir auf den sogenannten „Herrensteig“ ab, den aber auch unsere weiblichen Begleiterinnen sicheren Schrittes begehen. Immer unterhalb der „Langen Wand“ bewegen wir uns in einem ständigen Wettermix.

Zunehmend mischen sich Schneeflocken in den wieder einsetzenden Regen, so treffen wir schließlich bei leichtem Schneefall nach 1.500 Höhenmetern Aufstieg auf der Stüdelhütte auf 2.801 Metern ein.  Die Stüdlhütte ist ein sehr moderner Bau und dient als Basislager für unzählige Glocknerbesteigungen.

Die Stüdlhütte liegt in der Fanatscharte am Fuße des Stüdlgrates, der einen anspruchsvollen Anstieg auf den Großglockner darstellt. Die erste Hütte wurde 1868 erbaut, von 1993 bis 1996 wurde der moderne Neubau errichtet.

An der Hütte angekommen, stärken wir uns erst einmal mit Suppe oder Apfelstrudel. Die Küche bietet auf dieser Höhe wirklich höchstes kulinarisches Niveau und die Portionen sind riesig. Die Hütte ist voll bis auf den letzen Platz, in den Gängen und unter der Kletterwand sind Notlager eingerichtet.

Überraschend treffen wir hier die Eltern von Heidrun, Liselotte und Gerd Hansen. Sie sind vom Lucknerhaus aus aufgestiegen und uns auf der Stüdlhütte besuchen gekommen.

Nach der Pause unternehmen wir zur Höhenanpassung noch eine kleine Tour zur sogenannten Schere auf 3.037 Meter. Leider machen die Wolken nicht auf und so bleibt uns der Blick auf den Glockner heute verwehrt. Von der Schere aus können wir unter uns das Ködnitzkees liegen sehen, auf dem, bei schlechter Sicht, noch einige Seilschaften in Richtung Adlersruhe unterwegs sind.

Nach einem Gespräch mit dem Hüttenwirt teilt Armin uns am Abend mit, dass es mit der Großglocknerbesteigung wahrscheinlich nichts werden wird. Es ist ab Montagmittag schlechtes Wetter vorhergesagt, die Schneefallgrenze soll auf 1.000 m fallen. Die Tourenwoche ist ja aber gut gelaufen und der Glockner sei ja „nur“ das Schmankerl. Aber irgendwie haben wir trotzdem noch Hoffnung.

Der Abend beschert uns wieder ein geselliges Beisammensein bei Wein und Bier in der bis auf den letzten Platz besetzten Hütte. Der Lärmpegel ist in dem überhitzten Gastraum schier unerträglich und Gespräche finden fast nur mit dem direkten Platznachbarn statt.

8. Tag: Von der Stüdlhütte zum Glocknerhaus

Wenn die Gaststube am Abend schon überhitzt war, so war das Lager heute Nacht unerträglich heiß. Bei 26,9° ist an Schlaf nicht zu denken und so sind wir alle froh, als Andrea als Erste aufsteht. Wie auf Kommando stürzen nun alle aus den Betten packen ihre Sachen und  frühstücken vom sehr reichhaltigen Frühstücksbuffet.

Draußen hat es etwas geschneit und es ist gefroren. Der Morgen verspricht einen schönen Tag, aber Sicht haben wir noch immer nicht so richtig. Wir verabschieden uns von Liselotte und Gerd und beginnen unsere letzte Etappe zurück zum Glocknerhaus.

Der Weg erfordert unsere volle Aufmerksamkeit, denn der Schnee hat die Tritte glatt gemacht. In der Ferne winken uns Liselotte und Gerd noch lange nach. Die Beiden werden noch in Ruhe frühstücken und sich dann wieder auf den Weg zum Lucknerhaus machen. Etwas unterhalb der Stüdlhütte wird der Weg schon wieder griffiger, so dass wir nun doch zügig vorankommen.

An einer Abzweigung geht es über mehrere Kehren ca. 100 Höhenmeter sehr steil bergauf. Plötzlich bekommen wir hier nun endlich einmal Gelegenheit, die Majestäten der Berge, Steinböcke  zu sehen. Sie wissen, dass sie uns in diesem Gelände weit überlegen sind und lassen sich überhaupt nicht stören. Für alle ist es immer wieder ein schönes Erlebnis, diese stolzen Tiere in freier Wildbahn zu sehen.

Wir gehen weiter über die Pfortscharte auf 2.828 Meter und in Kehren wieder weit hinab. In der Ferne sehen wir sie schon liegen, die Salmhütte. Sie liegt auf 2.638 Metern Höhe.

Die Geschichte der Erstbesteigung des Glockners ist eng mit einem Namen verknüpft, nämlich mit dem jenes Mannes, der damals Mäzen vieler gemeinnütziger, künstlerischer und wissenschaftlicher Unternehmungen in Kärnten gewesen ist: Franz Altgraf von Salm-Reifferscheid - im Jahre 1799 Fürstbischof von Gurk. Er entstammte einem alten Hochadel, war Sohn des Erziehers von Kaiser Josef II. und zugleich Jugendgenosse des Monarchen. Schon in jungen Jahren war er zu hohen geistlichen Würden emporgestiegen und wirkte bereits im Alter von 35 Jahren als Bischof in Gurk.  1802 wurde er Erzbischof, später Kardinal. Er interessierte sich für Naturwissenschaften und führte mehrere Naturforscher von Ruf zu einem Zirkel zusammen. In diesem Kreis wurde auch die Idee von einer Großglockner-Erstbesteigung geboren.

Graf Salm ließ im Juli 1799 im Leitertal an der Südwestflanke des Glocknerkammes eine hölzerne Hütte errichten. Diese sollte als Ausgangsbasis für die nun folgenden Besteigungsversuche dienen.

Am 15. Juni 1799 hatten zwei zu diesem Zweck ausgesuchte „beherzte Bauern aus der „heiligen Bluter Pfarrei“ vermutlich die beiden Brüder Martin und Sepp Klotz, genannt „die Glockner“, den ersten Besteigungsversuch gemacht.

Die Brüder Martin und Sepp erstiegen den Glocknerkamm vom Leiterkees durch eine steile Rinne, die zu der später Hohenwartscharte genannten Einsattelung hinaufführt. Oberhalb des „Bahnhofes“, möglicherweise schon knapp unterhalb des Kleinglocknergipfels, wurden die beiden Zimmerleute vom Schneesturm zur Umkehr gezwungen. Erst einen Monat später, am 23. Juli 1799, wurde dieser Versuch wiederholt.

Allein aus der Mitteilung, dass man ein 74 Klafter (ca. 140 Meter) langes Seil habe, ist zu erkennen, dass man bereits die steilen Hänge des Kleinglockners in Angriff genommen hatte. Nach Meinung dieser Bergsteiger war jedoch zur vollen Ersteigung des Gipfels eine sieben bis acht Klafter lange Leiter, also ca. 13 bis 15 Meter, erforderlich. Das Fehlen dieser Leiter und abermals eintretender Sturm dürften die Gründe für die abermalige Umkehr gewesen sein. Die Möglichkeit, den Gipfel zu erreichen, schien jedoch in nächste Nähe gerückt.

Diese erste Salm-Hütte scheint der Literatur zufolge lediglich aus Brettern aufgebaut gewesen zu sein, verfügte über drei Kammern sowie eine auf der Ostseite angebaute Küche. Sie hatte nur fünf Fenster und sollte den Expeditionsteilnehmern nur an ein paar Tagen im Jahr dienen und war nicht für einen Dauerbetrieb konzipiert. So darf es auch nicht wundern, dass 1819 ein Glocknerbesteiger schrieb: „Winde und Stürme haben fast alle Bretter aus den Fugen gerissen; man findet weder Tür noch Fensterscheiben mehr.“ Von der Hütte ist heute nichts mehr übrig geblieben. Nur den ehemaligen Standort kann man anhand verrußter Steine noch feststellen.

Kurz bevor wir an der heutigen, moderneren Salm-Hütte eintreffen, finden wir in dieser kargen Landschaft sogar noch Edelweiß. An der Hütte angekommen, stärken wir uns erst einmal mit Kürbiscremesuppe oder etwas Süßem und machen eine längere Pause.

Einige von uns gehen ein Stück den Bischof-Salm-Weg Richtung Großglockner. Die anderen sitzen vor der Hütte in der Sonne und versuchen den Großglockner mit der Kamera einzufangen. Die Erzherzog-Johann-Hütte auf der Adlersruhe bekommen wir nicht zu Gesicht, aber der Anblick ist doch auch so ganz schön.

Als alle wieder eingetroffen sind wenden wir uns auf dem „Wiener Höhenweg“ gen Glocknerhaus. Auf diesem letzten Weg unserer Etappe hängen wir nun alle unseren Gedanken nach – gelingt die Glocknerbesteigung noch oder ist die angekündigte Schlechtwetterfront schon zu nahe heran?

Ein Murmeltier sitzt keck vor seinem Bau und lässt sich von unserer Gruppe nicht aus der Ruhe bringen. So nahe hat uns ein Exemplar dieser Spezies noch nie heran gelassen.

Eine letzte Anstrengung zum Ende der Tour ist noch zu bewältigen. Wir müssen nun noch hoch zur Stockerscharte auf 2.500 Meter Höhe. Hier genießen wir während der Pause noch den Blick auf Glockner und Johannisberg mit Pasterze. Auch können wir das Motorengebrumm von der Großglockner-Hochalpenstraße wieder vernehmen. Jetzt geht es nur noch 400 Höhenmeter hinab und 100 Meter wieder zum Glocknerhaus hinauf und wir haben sie vollendet – die Glocknerrunde. Auf dem Glocknerhaus treffen wir auch Ingrid und Martin wieder.

Armin nimmt sofort nach unserer Ankunft Kontakt mit den Bergführern auf. Die Schlechtwetterfront wird uns am nächsten Tag gegen Nachmittag ereilen. Das Kommando lautet: „Wir starten, Abmarsch um 5:00 Uhr! In einem Rutsch rauf und dann Übernachtung auf der Adlersruhe!“. Eilig packen wir unsere Rucksäcke für die Glocknerbesteigung. Auf Waschzeug und anderen Luxus können wir getrost verzichten. Mitgenommen werden nur Sachen, die wirklich benötigt werden wie z.B. Klettergurt und Steigeisen, sowie Kälte- aber auch Sonnenschutz.

Gemeinsam lassen wir den Tag in einem netten harmonischen Abend ausklingen und Ingrid und Martin wünschen den Glocknerbesteigern für den nächsten Tag viel Glück.

9. Tag: Besteigung des Großglockners

Aufstehen um 4:15 Uhr, Abmarsch um 5:00 Uhr. Wir schultern unsere Rucksäcke und verabschieden uns von Ingrid und Martin, die heute auf den Weg nach Hause abreisen. Die Bergführer Ernst und Walter sind rechtzeitig zur Stelle. Gemeinsam starten wir in die Morgendämmerung. Ernst macht von Beginn an Tempo – das Zeitfenster zur Gipfelbesteigung ist nur klein.

An der Salmhütte, die wir schon nach 2 ¼  – statt in drei Stunden erreichen wird erst einmal gefrühstückt und anschließend die Ausrüstung mit Steigeisen und Klettergurt, falls noch nicht vorhanden, komplettiert. Inzwischen stoßen auch der Bergführer Toni mit seiner Freundin Cora zu uns. Damit sind die drei Seilschaften komplett.

Weiter geht es nun über den Bischhoff-Salm-Weg in Richtung Hohenwartscharte. Unterhalb der Scharte legen wir die Gurte an und teilen uns in 3 Seilschaften auf. Noch hält das Wetter. Später an der Scharte werden wir uns dann einbinden.

Viele Schriftsteller bezeichneten die Erstbesteigung des Mont Blanc am 8. August 1786 als Geburtstag des Alpinismus und meinen, dass der Erfolg dieses Unternehmens anspornend für die Großglockner-Erstbesteiger gewesen sei. Das mag durchaus der Fall sein, doch die Pläne für eine Expedition auf den Glockner wurden schon viele Jahre vor dem Abenteuer am Mont Blanc  geschmiedet.

1799 scheiterten erste Versuche, den Großglockner zu besteigen. Im Sommer 1800 wurde von Franz Xaver Salm-Reifferscheidt, Fürstbischof von Gurk, eine zweite Expedition zusammengestellt. 62 Personen, darunter 47 Bergführer nahmen teil. Eigens für dieses Unternehmen wurde die alte Salmhütte auf 2.750 m als Unterstand errichtet.

Am 28. Juli 1800 wagten sich die Brüder Martin und Sepp Klotz, zwei weitere Zimmerleute sowie der Döllacher Pfarrer Horasch über die Hohenwartscharte, also die von uns gewählte Route, auf den Gipfel.

Zur Glocknerscharte führt auch ein direkter Anstieg von der Pasterze: die Pallavicini-Rinne. Alfred Markgraf von Pallavicini unternahm 1876 mit drei Führern aus Heiligenblut die erste Durchsteigung. Erst 25 Jahre später wurde sie erneut durchstiegen.

War der Großglockner bis 1918 Privatbesitz, so gehört er heute dem Österreichischen Alpenverein. Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Erstbesteigung wurde das Gipfelkreuz im Jahre 2000 renoviert. Für die Zeit der Restaurierung war am Gipfel ein Ersatzkreuz installiert.

Nun geht es noch paar Höhenmeter zum Fuß der Hohenwartscharte hinauf. Wir überwinden die versicherte Hohenwart-Scharte und folgen dem Grat ein Stück, bevor wir das Hoffmannskees queren. Über den Salmkamp folgen wir dem Weg hinauf zur Erzherzog-Johann-Hütte auf der Adlersruhe in 3.451 Metern Höhe. und erreichen sie um 11.10h und nehmen eine kleine Mahlzeit zu uns.

Nun lassen wir die Rucksäcke auf der Hütte zurück und nehmen nur Wetterschutz und die Kameras mit. Hinter der Hütte legen wir die Steigeisen an und binden uns wieder in die Seilschaften ein. Über das Hoffmannskees geht es in großen Kehren nach oben.

Am „Unteren Bahnhof“ auf 3.500 Metern genießen wir noch einmal die Fernsicht bemerken aber auch, dass die Wolken schon um einiges näher gekommen sind. Wir genießen den tollen Ausblick auf die uns umgebende Bergwelt, mit Bergen wie dem Johannisberg und dem Vorderen Bärenkopf.

Im Vordergrund hält die Pasterze unsere Blicke gefangen. Die Pasterze ist mit ihrer einer Länge von 7,5 km und einer Fläche von 18,5 km² der größte Gletscher der Ostalpen.

Nun steigen wir die letzte steile Flanke hinauf und erreichen den „oberen Bahnhof“, an dem wir die Steigeisen ablegen. Auch lassen wir die Stöcke zurück, da wir für den weiteren Weg jede freie Hand gebrauchen können. Dann klettern wir im II. Klettergrad über den Kleinglockner und über die Glocknerscharte zum Hauptgipfel, dem Großglockner.

Geschafft!! Wir schlagen um 13:20 Uhr am Kreuz des Großglockners in 3.798 Metern an und beglückwünschen uns gegenseitig zu diesem tollen Erlebnis. Auch wenn die Wolkendecke nun komplett zugezogen ist – was zählt, ist der Moment!!

Nach einer halben Stunde steigen wir über den gleichen Weg wieder ab und kommen nun in leichten Schneefall. An der Hütte angekommen begießen wir den Erfolg mit einem Zirbenlikör. Toni und Cora steigen sofort wieder ins Tal ab, aber wir anderen bleiben hier oben und werden hier übernachten. Es wird noch ein sehr netter Abend. Ab und zu fällt unser Blick nach draußen – es schneit immer noch – aber der Abstieg ist erst morgen.

10. Tag: Abstieg von der Adlersruhe

Jetzt steht der Abstieg von der Adlersruhe an. Ernst gibt die Parole aus – wir ziehen nachher alles an was wir haben. Hmm, damit meint er wohl, dass es draußen ziemlich kalt ist. Draußen pfeift ein eisiger Wind und es hat über Nacht weiter geschneit. Es herrscht hier ein regelrechter Schneesturm und die Eispartikel wehen ständig ins Gesicht. Im Nu ist die Gletscherbrille vereist, so dass die Sicht unmöglich gemacht wird. Besonders Bartträger bangen aufgrund der zunehmenden Vereisung um Ihren Gesichtsschmuck, da dieser im gefrorenen Zustand abzubrechen droht.

Der Abstieg ist ein Erlebnis für sich. Wo man sich am Vortag bei gutem Wetter wie selbstverständlich bewegt hat sind heute die Felsen mit Schnee und Eis überzogen.

Gegen 12:00 Uhr erreichen wir wieder das Glocknerhaus. Auch hier hat sich die Umgebung in eine Winterlandschaft verwandelt. Eine letzter Schnaps, eine heiße Schokolade und Ernst und Walter verabschieden sich und fahren wieder zu Tal.

Leider stellen wir erst später fest, dass wir es ihnen hätten gleich tun sollen, denn der Schneefall legt noch zu und wird zudem noch von heftigen Winden unterstützt. Die Folge ist, dass wir noch zwei weitere Tage auf der Hütte fest sitzen, da wir komplett eingeschneit sind. Die Glocknerstraße ist aufgrund hoher Schneewehen und der Lawinengefahr für jeglichen Verkehr gesperrt.

Um uns die Zeit zu vertreiben und frische Luft zu tanken unternehmen wir eine kleine Wanderung zum 100 Meter tiefer gelegenen Stausee „Margaritze“. Wir können kaum den Weg erkennen und auf dem Rückweg sind schon nach kurzer Zeit alle unsere Spuren zugeschneit.

Nach zwei Tagen bessert sich das Wetter und wir können endlich einmal wieder vor die Tür. In schönstem Winterwetter gehen oder besser stapfen wir durch den Schnee und haben immer einen Blick auf die schneebeladenen Hänge. Hier und da sind schon Lawinen abgegangen. Wir machen uns auf den Weg hinauf zur Franz-Josefs-Höhe. Von hier hat man einen schönen Blick auf die Pasterze, einem der längsten Gletscher der Alpen.

Von weitem naht die Rettung. Die Schneefräsen arbeiten sich langsam zu uns vor und wir haben die Chance, hinter dem Räumfahrzeug die Straße im Konvoi zu passieren. Nach einem letzten Treffen in Heiligenblut verabschieden wir uns und treten die Heimreise bzw. den weiteren Urlaub an.

Wir blicken zurück auf eine aufregende Zeit mit vielen tollen Eindrücken und Erfahrungen. Vom Wetter war wieder alles dabei, von Sonne über Regen bis hin zu Schneefall. Wir danken Gila und Armin für die hervorragende Organisation. Sie haben es immer verstanden, die Gruppe hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit richtig einzuschätzen und konnten aufgrund der vorausschauenden Planungen auch kurzfristige Änderungen realisieren. Es hat uns allen wieder viel Spaß gemacht.

Auch danken wir natürlich der gesamten Gruppe für die schöne harmonische Zeit. Wir haben uns zu jedem Zeitpunkt immer sehr wohl gefühlt. - Wie auch immer die Planungen für die nächste gemeinsame Tour aussehen - Wir freuen uns schon.